Schlossbrücken im Schlosspark Rheinsberg
Die bestehenden Brücken um das Schloss Rheinsberg über den Rhin sind in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr erhalten, die ursprünglichen Konstruktionen sind auch nicht eindeutig historisch belegbar. Sämtliche Brücken befanden sich in einem optisch und funktional unbefriedigenden Zustand. Es galt im Gutachterverfahren eine neue Brückenfamilie zu entwickeln, die eine dem historischen Kontext angemessene Gestaltung bietet und eine Aufwertung des Ensembles sicherstellt. Im intensiven Diskurs mit Denkmalpflegern und dem Bauherrn wurde als einmaliger Vorgang ein Ensemble in Teilen dabei historisch neu interpretiert. Alle Brücken werden als Fußgängerbrücken genutzt, die Befahrbarkeit durch Dienstfahrzeuge und die Feuerwehr ist jedoch zu berücksichtigen.
Die drei Hauptbrücken sind Rahmenkonstruktionen in durchgefärbtem Sichtbeton. Die Laufflächen bestehen aus massiven Tragrosten mit Bohlenbelag. Schloss- und Billardbrücke sind dreifeldrige Systeme, die Kavalierhausbrücke ein einfacher Rahmen. Die Brückenlängen differieren zwischen ca. 10,50m und 19,50m und die Brückenbreiten zwischen circa 6,50m und 9,50m.
Der Bau der expressiven Neptunbrücke wurde zunächst zurückgestellt bzw. zunächst als temporärer Holzsteg für die Baumaßnahme realisiert. Bei der Gründung erwiesen sich Kleinbohrpfähle für die berechneten Lasten als die wirtschaftlichste Lösung.