Neubau Zooeingang und Bärenanlage, Frankfurt/Main
Als Übergang zwischen der städtischen Architektur und dem Lebensraum der Tiere im Frankfurter Zoo entstand das neue Eingangsgebäude mit Bärenhaus in Zusammenarbeit mit Henchion Reuter Architekten.
Als Ergebnis eines beschränkten Realisierungswettbewerbs wurde ein Ensemble aus Eingangsgebäude, Tierhaus und Außenanlage neu definiert. Dabei ist das Eingangsgebäude mit einer Ausdehnung von 58,0 x 38,5 m ein eingeschossiger, nicht unterkellerter Bau mit einer Geschoßhöhe von ca. 5,75 m. Unmittelbar neben dem gründerzeitlichen Gesellschaftshaus des Zoos gelegen, teilt es sich mit ihm den großen Vorplatz. Das neue, u-förmige Foyer scheint den Platz zu umarmen und leitet Besucher wie selbstverständlich in sein Inneres. Dabei überdacht das Gebäude geschlossene, halboffene und offene Räume.
Das Dachtragwerk wurde als massive, gefaltete Betonplatte über den Innenbereichen mit weiten Auskragungen über die Glasfassade hinaus bzw. als brückenartiges Stahldach über dem straßenbegleitenenden Außenbereich ausgeführt. Das thermisch entkoppelte Stahldach mit einer Spannweite von ca. 25 m erhält zur zwängungsfreien Auflagerung eine verdeckte Dehnfuge zum Massivbau. Zur Weiterleitung der Lasten dienen filigrane Stützen und Wände aus Stahlbeton, die Aussteifung erfolgt über die Dachscheibe und die Ortbetonwände des Gebäudes. Das Eingangsgebäude erhält in der Schnittstelle zwischen Architektur und naturalistischem Lebensraum Bauteile in Sichtbeton und in Kunstfels.
Das terassenförmig abgestufte, 55 x 32 m große Bärenhaus umschließt einen ca. 25 x 10 m großen Innenhof und wurde weitestgehend als Stahlbetonbau ausgeführt. Die Geschoßdecken wurden teilweise an die darüber liegenden, wandartigen Träger angehängt und kragen zum Teil weit über die letzte Stütze hin aus. Die Dachdecke des Erdgeschosses erhielt eine intensive Dachbegrünung. An das Gebäude schließt die weitläufige Außenanlage der Bären mit Trogbauwerken als Schutzgräben an.
Die neuen Rampenanlagen vor dem Gesellschaftshaus des Zoos wurden als eingeschossige Massivbauten aus Stahlbetondecken und -wänden hergestellt. Die entstehenden Kellerräume werden für haustechnische Anlagen genutzt.