Biomedizinisches Forschungszentrum, Gießen
Das Laborgebäude der Universität Gießen wurde während des Entwurfsprozesses von einer fast amöbenhaften Ausgangsform in eine Struktur transformiert, die dem linearen Raster der Labore entspricht. Hinter der frei wirkenden Geometrie verbirgt sich die innere Logik eines Laborgebäudes.
Um eine möglichst große Flexibilität bei der Anordnung von Trennwänden und der Installationsführung zu bieten ist das Tragwerk als Skelettbau mit punktgestützten, unterzugslosen Flachdecken konzipiert. Das Tragsystem entwickelt sich aus der Modularität der Labor- und Büroräume entlang der Fassade. Am äußeren Rand wird die Decke im Abstand von 3,60m gestützt; die erste Innenstützenreihe ist ebenfalls regelmäßig. Durch die „unregelmäßige“ Anordnung der weiteren Innenstützen werden die Anforderungen des Parkgeschosses mit der Büro- und Laborgeometrie verbunden, um ohne Abfangungen den unterschiedlichen Nutzungen Rechnung zu tragen.
Die anspruchsvolle Fassadengestaltung forderte komplexe Detaillösungen um die bauphysikalischen und tragkonstruktiven Kriterien zu erfüllen. Die Vorhangfassade aus spiegelnden Scheiben besteht aus verschiedenfarbigen magnotronbeschichteten Sonnenschutzverglasungen und aus Verbundfenstern mit Sonnenschutz im Zwischenraum, der gleichzeitig als Blendschutz verwendet wird.